Trump hat offenbar ein Problem mit starken Frauen. Nicht nur mit Merkel ist er uneins, auch US-Notenbank-Chefin Janet Yellen steuert gegen seinen Kurs. So beschloss die US-Notenbank Fed am gestrigen 15. März wie erwartet und zum zweiten Mal binnen drei Monaten die Erhöhung des Leitzinses um einen Viertelpunkt auf nunmehr 0,75 bis 1,0 %. Noch 2017 sollen zwei weitere Schritte folgen. 2019, so der Plan, könnten die Zinsen dann wieder bei ca. 3,0 % liegen.
Entsprechend dürften sich Bankkredite verteuern, auch der Staat müsste mehr für seinen Schuldenberg zahlen. Ein noch stärkerer US-Dollar wird die Exporte zudem weiter belasten und das Leistungsbilanzdefizit sich entsprechend vergrößern.
Alles in allem macht der Zinsschritt Trump das Leben schwer, denn der hatte Wachstum versprochen. Der Zinsschritt bremst nun all seine ambitionierten Maßnahmen aus. Gleichwohl gehen viele Experten wie Yellen davon aus, dass die US-Konjunktur robust genug ist, um die Zinserhöhungen zu verkraften.
Die Fed-Entscheidung wird auch auf den Euroraum und die EZB Auswirkungen haben. Im Gegensatz zu Trump macht sie das Leben von EZB-Chef Mario Draghi langfristig leichter. Auch, wenn der geldpolitische Kurs zunächst weiter auseinander driftet. Durch die sich weiter öffnende Zinsschere werden die europäischen Exporte, allen voran die deutschen Ausfuhren, gestärkt. Gleichzeitig wird durch den US-Dollar Inflation importiert. Beides, durch Exporte angekurbelte Konjunktur und anziehende Inflationsraten, ermöglichen der EZB perspektivisch die Abkehr von der ultralockeren Geldpolitik.
Bis auf weiteres bleibt diesseits des Atlantiks allerdings alles beim Alten. Die EZB beließ den Leitzins bei Null und den Strafzins für Einlagen bei – 0,4 %. Auch die Anleihekäufe werden fortgesetzt und sollen bis Ende 2017 ein Volumen von 2,28 Billionen Euro erreichen. Gleichzeitig bekräftigte die EZB, dass die Zinssätze auch nach Ende des Programms auf niedrigem Niveau bleiben werden.
AUSBLICK
Die Zinsschere zu den USA öffnet sich weiter, wird aber langfristig die EZB nachziehen lassen. Kurz- und mittelfristig ist aber noch keine Änderung in Sicht.