11 | 2016 Markt

Weiter seitwärts

Die internationalen Kapitalmärkte haben den ruhigen Kurs der Vormonate August und September auch im Oktober fortgesetzt.

Das heißt, die Leitindizes für Aktien, Zinsen und Währungen notieren nahezu auf dem Niveau des Vormonats und auch unweit der Stände vom Jahresanfang. Aktuelle Indikatoren deuten darauf hin, dass die US-Inflation in den letzten Wochen von 1,5 % auf 1,9 % gestiegen ist. Das könnte der Auslöser für die überfällige US-Zinserhöhung sein.

An den Zinsmärkten wird mittlerweile eine Erhöhung um 0,25 % mit einer Wahrscheinlichkeit von 82 % erwartet. Folglich dürfte der Zinsentscheid im Dezember keine großen Marktbewegungen mehr auslösen. Wenn auch tatsächlich ein weiterer Zinsschritt kommt. Damit würden die USA mit ihrer Geldpolitik weiter der übrigen entwickelten Welt entgegensteuern.

Europa und Japan kämpfen dagegen mit Nullzinsen gegen Nullwachstum und wären froh, wenn sie durch etwas mehr Inflation ihre Schuldenlast senken und durch eine schwächere Währung ihre Wettbewerbssituation verbessern könnten.

Einzige Ausnahme ist hier Großbritannien, wo sich durch die massive Brexit-Schwächung der Heimatwährung bereits ein beachtlicher Boom der Exportindustrie abzeichnet.

Sollte dieses irrationale Beispiel Schule machen, könnte ein globaler Abwertungswettlauf einsetzen und gemeinsam mit weiteren protektionistischen Maßnahmen die Globalisierungsgewinne der letzten Jahre oder Jahrzehnte kosten. Erste Analysten sprechen von „Peak Trade“ und sehen den Zenit des globalen Handels überschritten.

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