Im Monat April waren die internationalen Finanzmärkte überwiegend freundlich. Aktien- und Goldpreise legten rund um den Globus leicht zu. Die Renditen waren stabil bis rückläufig. Die Volatilität und der Rohölpreis gaben per Saldo nach.
Die positive Monatsbilanz sollte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die Verschnaufpause seit Anfang März zunächst bis tief in den März hinein fortsetzte und auf die Kurse drückte. Die Angst vor einem negativen Ausgang der Präsidentschaftswahlen in Frankreich drückte auf die Stimmung. Entsprechend schossen die Aktienkurse nach dem ersten Wahlgang vor allem in Europa nach oben. Dieses Mal haben die Umfragen den Investoren keinen Streich gespielt, wie noch beim Brexit zuvor, sondern lieferten die Gewissheit, dass die europäische Wirtschafts- und Währungsunion keine unmittelbaren und zusätzlichen Störfeuer aus Frankreich erwarten müsste. Folglich zählten Finanztitel zu den größten Gewinnern, welchen neben den enormen Umstellungskosten aus dem Brexit zunächst weiteres Ungemach aus einem möglichen Zerfall der Währungsunion erspart bleibt.
Die bestehenden Fragezeichen zur übrigen Welt wurden nicht weniger. Die Briten machen ihren Brexit durch vorgezogene Neuwahlen noch spannender als er ohnehin schon ist. Die politische Entwicklung in der Türkei, Syrien, Nordkorea, Russland und auch in den USA wirft ebenfalls mehr Fragen auf, als sie Antworten gibt. Die globale Weltwirtschaft zeigt sich von der Dynamik der Weltpolitik weiterhin erstaunlich unbeeindruckt. Die Berichtssaison der Unternehmen verlief erneut positiv. Der globale volkswirtschaftliche Datenkranz zeigt sich sehr robust.
Der Rohölpreis hat zuletzt deutlich nachgegeben. Trotz solider globaler Nachfrage und fortgesetzten Anstrengungen von Russland und Saudi Arabien zur Durchsetzung globaler Produktionskürzungen fürchten die Händler starken Angebotsdruck auf den globalen Rohölpreis: Sprudelnde Gewinne der US-Ölindustrie treiben die Produktionszahlen in den USA an. Zwar wird die USA noch langfristig als Nettoimporteur am Weltmarkt auftreten, allerdings mit deutlich geringerem Energiehunger als bisher.