Die globalen Finanzmärkte schalteten zum Jahresende überraschend in den Panikmodus. Eine zunehmende Verunsicherung trieb Aktienkurse und Rohstoffpreise tief ins Minus und Anleger in die vermeintlich sicheren Häfen wie Staatsanleihen oder Gold. Der Ausverkauf zog sich durch die Weihnachtsfeiertage hindurch, obwohl zu dieser Zeit für gewöhnlich die Bücher der meisten Händler bereits geschlossen sind und normalerweise nicht mehr viel passiert. Exemplarisch sei ein Einbruch des S&P 500 um 9,2 % und Nikkei 225 um 10,5 % genannt, während die Renditen von US-Staatsanleihen auf breiter Front um 0,3 Prozentpunkte nachgaben und sich der Preis der Feinunze Gold um rund 5 % verteuerte.
Der schwache Dezember trieb die Bilanz des Gesamtjahres 2018 für viele Märkte ins Minus, so z. B. S&P 500 oder NASDAQ 100. Im Fall von Europa, Japan und den Emerging Markets wurde die negative Jahresbilanz per Ende November weiter vergrößert.
Auf der Suche nach möglichen Ursachen fällt auf, dass die Weltkonjunktur weiterhin sehr gut läuft, auch die Prognosen für 2019 sind nicht schlecht. Offensichtlich hat die weiterhin nicht abnehmende Anzahl von Unsicherheitsfaktoren und Krisenherden den Anlegern nun doch richtig kalte Füße bereitet. Der Handelsstreit zwischen den USA und China ist weiterhin ungelöst, während China seinerseits gegen sinkende Wachstumsraten kämpft. Der Brexit-Termin Ende März kommt näher und eine Einigung mit der EU scheint immer weiter in die Ferne zu rücken. Ebenso vermissen viele Marktakteure weiterhin nachhaltige und kluge Konzepte, um staatliche Aufgaben bei Digitalisierung und Klimaschutz sinnvoll wahrzunehmen. Allerdings trat keiner dieser Gründe oder Erklärungsansätze plötzlich im Dezember auf: Vielmehr griff eine Stimmung um sich. Deshalb erwarten wir schon allein dann eine Erholung, wenn sich die Welt in den nächsten Monaten einfach weiter dreht.