Das Tempo der Filialschließungen bei deutschen Banken und Sparkassen wird sich in den nächsten zehn Jahren noch einmal deutlich beschleunigen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage der auf den Finanzmarkt spezialisierten Managementberatung Investors Marketing.
Die befragten Sparkassen und Genossenschaftsbanken erwarten einen Rückgang der Filialen um 28 %, Geschäftsbanken um 26 % und Direktbanken sogar 36 % gegenüber heute.
Einigkeit herrscht auch über die Gründe für den beschleunigten Rückgang. Insbesondere die Regionalbanken müssen massiv Kosten sparen, um die stark rückläufigen Zinsüberschüsse auszugleichen und gleichzeitig die digitalen Kanäle auszubauen. Bei rund 80 % der befragten Häuser, vor allem bei Geschäftsbanken, Sparkassen und Genossenschaftsbanken, haben distributionspolitische Maßnahmen, d. h. der Filialumbau und der Ausbau der medialen Kanäle, hohe und höchste Priorität.
Auch die Zahl der Banken wird in den nächsten Jahren weiter zurückgehen. Die befragten Führungskräfte der Sparkassen gehen davon aus, dass die Zahl der Institute um 20 % bis 2025 fallen wird.
Nach vorläufigen Zahlen der Deutschen Bundesbank sank die Zahl der Kreditinstitute im Jahr 2016 von 1.960 auf nur noch 1.888. Dies stellt mit fast 4,0 % den größten Rückgang der vergangenen Jahre dar. Die beiden großen Verbünde rechnen 2017 mit einer steigenden Zahl von Fusionen. Investors Marketing erwartet daher, dass bis 2025 von den derzeit 396 Sparkassen nur noch rund 300 Sparkassen übrig bleiben, von den 972 Genossenschaftsbanken im BVR noch etwa 700 Banken.