Der Monat August war etwas unruhig für einen typischen Sommermonat. Dafür sorgten sowohl einige politische Turbulenzen als auch eine hervorragende Berichtssaison der Unternehmen. Der Gewinner des Monats war der Goldpreis, Verlierer der Rohölpreis. Unterm Strich bleiben ferner leichte Zuwächse für Aktien in den USA und Schwellenländern, während die Kurse in Europa und Japan sowie die Renditen von Anleihen leicht nachgaben. Der Euro legte den sechsten Monat in Folge gegenüber dem US-Dollar zu.
Die Unternehmensberichte der USA und Europas waren zum überwiegenden Teil sehr positiv. Die Gewinne übertrafen im Durchschnitt um rund 5 % die Erwartungen, so dass ein Gewinnwachstum von 9,60 % für den S&P 500-Index verzeichnet wurde. Die Umsätze lagen mit einem durchschnittlichen Zuwachs von 5 % ebenfalls über den Erwartungen. Die US-Unternehmen profitierten dabei vom schwachen Euro. Ähnlich positiv waren die Zahlen der europäischen Unternehmen, welche durch die starke Nachfrage aus Schwellenländern beflügelt wurden.
Dem gegenüber standen mehrere Faktoren, welche die Märkte belasteten: Die Hurrikan-Saison lähmte in den USA weite Teile von Texas und später in Florida, wobei die entstandenen Schäden noch nicht in Gänze abzuschätzen sind. Daneben lässt die EZB die Anleger bezüglich einer möglichen Wende ihrer Geldpolitik noch mindestens bis Ende Oktober im Ungewissen. Eine mögliche Wende hätte einen signifikanten Einfluss auf das europäische Zinsniveau, globale Wechselkurse und folglich Exportgeschäfte. Der dritte und möglicherweise wichtigste Faktor sind die zunehmenden geopolitischen Spannungen bis hin zu einer neuerlichen nuklearen Bedrohung der Menschheit. Nachdem US-Präsident Trump dem nordkoreanischen Diktator Kim Jong-un mit „Feuer und Wut“ gedroht hatte, setzte dieser seine Provokationen unverhohlen fort. Beide steuern somit zumindest verbal auf einen nuklearen Konflikt zu. Und beide lassen auf erschreckende Weise den mäßigenden Einfluss von klar denkenden Beratern vermissen.
Auch Trumps wirtschaftliche Agenda ist Gegenstand von Kritik. Der Internationale Währungsfonds senkte kürzlich die Prognose für das US-Wachstum und drängte die US-Regierung, akute strukturelle Probleme wie alternde Gesellschaft, müdes Wachstum und ungleiche Einkommensverteilung anzugehen. Der EU-Finanzausschuss geht noch einen Schritt weiter und befürchtet, dass zunehmender Protektionismus und mangelnde Kooperation auch die US-Wirtschaft nachhaltig beeinträchtigen könnten.