Als die damals 15-jährige Schwedin Greta Thunberg im August 2018 die Schule schwänzte, um vor dem schwedischen Reichstagsgebäude in Stockholm für den Klimawandel zu demonstrieren, inspirierte sie weltweit Schüler, ebenfalls ihre Stimme gegen eine zu lasche Klimapolitik zu erheben. Die „Fridays for Future“-Bewegung war geboren.
Diese fand ihren bisherigen Gipfel im „Global Climate Strike For Future“, einem weltweiten Schülerstreik zur Rettung des Planeten am 15. März 2019, an dem nach Medienangaben mehr als eine Million Schüler auf rund 1.700 Kundgebungen in mehr als 100 Staaten teilnahmen. Allein in Deutschland streikten mehr als 300.000 Schüler in über 230 Städten.
Die Meinungen über die „Fridays for Future“-Bewegung sind durchaus geteilt. Man mag anführen, dass die Schüler nicht tief genug in der Materie steckten. Dass nicht wenige Schüler sich mit dem Auto zur Demo fahren ließen und auch sonst nicht besonders nachhaltig lebten. Dass die meisten nur eine Ausrede für das Schwänzen der Schule suchten und dies nicht zu tolerieren sei. Doch selbst wenn man diese Ansichten teilt, muss man doch eines anerkennen: Die Energie, mit der die jungen Menschen klar gemacht haben, dass es für ihre Generation kaum ein wichtigeres Thema geben kann, als den Klimawandel einzudämmen.
2030 wird die Welt 1,5 °C wärmer sein als im vorindustriellen Zeitalter. Bis zu diesem Zeitpunkt werden mehrere Trends zusammentreffen und sich gegenseitig verstärken:
- Das Wetter wird extremer und es wird vermehrt zu Stürmen, Dürren, Bränden, Überschwemmungen und Ernteverlusten kommen.
- Die Erdbevölkerung wächst weiter, Lebensmittelbedarf und Migration nehmen zu.
- Die Produktivität wird gehemmt, während die Emissionen weiter zunehmen. Auch erneuerbare Energien und alternative Antriebssysteme im Transportsektor werden diese Entwicklung nur minimal abfedern.
Zu diesen Thesen siehe auch den ESPAS Report 2019: Global Trends to 2030 (European Strategy and Policy Analysis System).
Für viele Menschen klingt „2030“ immer noch latent nach Science Fiction – nach einer weit, weit entfernten Zukunft. Doch bis 2030 sind es gerade mal gut zehn Jahre. Bis dahin will die EU die Treibhausgasemissionen um 40 % gegenüber 1990 gesenkt haben. Die Kosten werden auf 180 Mrd. Euro pro Jahr geschätzt. Um Kapital entsprechend strategisch zu lenken, setzt die EU auch bei der Finanzmarktgestaltung Nachhaltigkeitsziele. Es dürfte sich also in Zukunft weniger um die Frage drehen, ob, sondern vielmehr welche grünen Investments getätigt werden. Mehr dazu lesen Sie in unserem Fokus-Beitrag in diesem Monat.
In diesem Sinne: Machen wir uns lieber heute als morgen Gedanken über nachhaltige Kapitalanlagen und nachhaltiges Investieren.