Der Monat März 2017 verlief an den Finanzmärkten uneinheitlich. Während Aktien in Schwellenländern und Europa weiter zulegen konnten, gaben der japanische Nikkei und der amerikanische S&P 500 wie auch der Rohölpreis nach. Für das gesamte erste Quartal 2017 sind zweistellige Zuwächse für Schwellenländer und die US-Wachstumsbörse NASDAQ sowie Rückgänge bei Ölpreis und japanischen Aktien zu verzeichnen.
Die US-Notenbank Fed befürchtet nach der Zinserhöhung im März scheinbar nicht, der (Preis-) Entwicklung hinterherzulaufen. Vielmehr wurde die angestrebte 2 %-Inflations-Marke als symmetrisches Ziel bezeichnet, welches nach längerer Zeit der Unterschreitung ebenso auch einige Zeit überschritten werden könne. Diese Ankündigung nahm den Marktteilnehmern die Angst einer Überreaktion der Fed. Erwartet wird weiterhin eine Zurückhaltung der Notenbank. Bei zunehmender Inflation kommt der kurzfristige Rückgang beim Öl-Preis gerade recht. Doch aufgrund des mittelfristig erholten Preisniveaus fahren die USA ihre Produktion derzeit nach oben, da die Produktion des teueren Schieferöls Gewinne verspricht. Allein im Monat März erhöhte sich die Zahl der aktiven Bohrtürme um rund 10 %.
Auf dem globalen Markt für Rohöl kämpfen insbesondere US-Produzenten mit der OPEC um Marktanteile. Letztere bemüht sich verstärkt gemeinsam mit anderen Exporteueren wie beispielsweise Russland um eine Einigung auf Produktionskürzungen, um die globalen Marktpreise zu stabilisieren. Der Nahe Osten könnte zwar aufgrund geringer Förderkosten zu noch sehr viel niedrigeren Ölpreisen profitabel produzieren und liefern, doch einige Ölexport-Staaten leiden auf dem ermäßigten Preisniveau bereits unter zweistelligen Haushaltdefiziten.
Sollten also die Saudis erneut auf ihren Marktanteil bestehen, um die US-Schieferölindustrie in die Verlustzone zu treiben, dann ginge dies nur unter massivem Verzicht auf Staatseinnahmen, welcher innerhalb weniger Jahre die Rücklagen aufzehren und das System destabilisieren könnte. Da es bislang nicht gelang, die US-Produzenten nachhaltig aus dem Markt zu drängen, zeichnet sich nunmehr eine Phase der Kooperationsbereitschaft ab, welche für Stabilität und höhere Preise sorgen dürfte.