12 | 2019 Ausblick Rohstoffe

Börsengang von Aramco im Fokus

Für Saudi­-Arabien steht in diesen Tagen der IPO der staatlichen Ölgesellschaft Aramco auf der Agenda. 1,5 % der Aktien sollen bei privaten und institutionellen Anlegern platziert werden. Aramcos Geschichte begann als Standard Oil of California. Diese erhielt 1933 von Saudi­-Arabien die Konzession zur Ölsuche. Hierzu gründete sie die California-Arabian Standard Oil Co. Im Jahre 1936 übernahm die Texas Oil Co. die Hälfte der Anteile. Im Jahre 1938 wurde erstmals Erdöl gefunden. Den Namen Aramco, der für Arabian­-American Oil Company steht, erhielt das Unternehmen schon 1944. Ab 1948 war das Unternehmen im Besitz von vier US­-amerikanischen Erdölkonzernen. Hierfür übernahmen Standard Oil of New Jersey (später Exxon) 30 % und Socony Vacuum (später Mobil Oil) 10 % der Anteile. Beide Firmen waren Nachfolger der 1911 zerschlagenen Standard Oil Company und sind seit 1999 als ExxonMobil wieder vereinigt.

Die beiden ursprünglichen Gesellschafter reduzierten ihre Anteile auf jeweils 30 %. Zwischen 1972 und 1980 wurde Aramco von der saudi­arabischen Regierung verstaatlicht und erhielt bald im Namen die Ergänzung Saudi. Die heute weltweit größte Ölgesellschaft kaufte 2019 70 % der Anteile an der Saudi Basic Industries Corporation, dem größten petrochemischen Produzenten des Landes.

Öl-Preis 2020 auf Wachstumskurs

Nach Reuters-­Berechnungen auf Basis der Preisspanne würde sich eine Bewertung von Saudi Aramco zwischen 1,6 und 1,7 Bn. US-Dollar ergeben. Nach dem Börsengang, der rund 25 Mrd. US­-Dollar umfasst, dürften die Aktien qua ihrer Größe zwangsläufig den Weg in die Indices von FTSE und MSCI finden.

Das Timing könnte für Investoren nicht besser sein, denn die erhoffte konjunkturelle Belebung geht auch am Ölpreis nicht spurlos vorüber. Der Nachfrageanstieg war mit rund einer Million Barrel pro Tag 2019 geringer als ursprünglich erwartet ausgefallen. Für das kommende Jahr rechnet man nun mit 1 – 1,4 Mio. Barrel pro Tag mehr, was entgegen der bisherigen Schätzungen für das Gesamtjahr durchgängig einen Nachfrageüberhang mit sich bringen würde.

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