12 | 2017 Markt

Abenomics vs. Trumponomics

Die globalen Finanzmärkte schlossen den Monat November überwiegend positiv ab. Die Renditen von Staatsanleihen zeigten sich nahezu unverändert. US-Aktien waren freundlich, europäische Aktien tendierten dagegen etwas schwächer. Die Gewinner waren noch einmal japanische Aktien und das Rohöl.

Die japanische Erholung wirkt auf den ersten Blick beeindruckend. Neben der positiven Kursentwicklung verzeichnen auch die Unternehmensgewinne nennenswerte Steigerungsraten. Als Erfolgsfaktoren werden schnell die Kombination aus expansiver Geld- und Fiskalpolitik ausgemacht. Bereits 2012 führte Premierminister Shinzo Abe die sogenannte Abenomics ein. In Anlehnung an die Kunst des Bogenschießens besteht seine Strategie aus drei Pfeilen. Dazu gehören eine Reform des Arbeitsrechtes, eine deutliche Steigerung der Frauenquote am Arbeitsmarkt sowie die bekanntlich äußerst expansive Geldpolitik. Das ist eine gute Nachricht für die Weltwirtschaft und die globalen Kapitalmärkte, allerdings kein Grund, sich verstärkt im japanischen Markt zu engagieren. Langfristig betrachtet sind solche Erholungsphasen des japanischen Marktes immer wieder zu beobachten, der langfristige Trend des Marktes ist jedoch eher mäßig. Man halte sich nur vor Augen, dass er derzeit bei lediglich rund der Hälfte seines Hochs aus dem Jahre 1989 notiert.

Dagegen weisen US-Aktien oder auch der DAX eine deutlich bessere Dynamik auf, markieren sie doch derzeit regelmäßig neue Allzeit-Hochs. In den USA gab es ebenfalls eine interessante und wichtige Personalie. Anfang November nominierte US-Präsident Trump Jerome Powell als Vorsitzenden der Federal Reserve, die bis zum Februar 2018 von Janet Yellen geleitet wird. Powells Profil ist auch insofern interessant, dass er über keinen Doktorgrad in Volkswirtschaft verfügt. Er ist vielmehr Anwalt sowie ehemaliger Partner einer Private Equity-Firma und verfügt nach offiziellen Angaben über ein Vermögen im zweistelligen Millionenbereich. Kenner von Markt und Person erwarten, dass Powell sich mehr auf volkswirtschaftliche Daten verlassen wird und weniger in ökonomischen Modellen denkt als seine Vorgänger.

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