07 | 2017 Markt

Juni: Aktienkurse und Renditen im Sinkflug

Der Monat Juni verlief an den Finanzmärkten uneinheitlich. Nach neuerlichen Rekordständen korrigierten die globalen Leitindizes deutlich. DAX, Eurostoxx50 oder NASDAQ100 drehten dabei sogar ins Minus. Rohöl und Gold schlossen ebenfalls tiefer. Die Renditen der wichtigsten Staatsanleihen zogen leicht an.

Die US-Notenbank hat den Leitzins um 25 Basispunkte erhöht. Der Schritt wurde weitläufig von den Investoren erwartet – also keine Überraschung an dieser Stelle. Das US-Zinsniveau hat sich somit im ersten Halbjahr für Kurzläufer zwar um einen halben Prozentpunkt erhöht. Interessanterweise sind die Renditen für vergleichbare Anleihen längerer Laufzeiten sogar gefallen. Normalerweise reflektiert das lange Ende der Zinsstrukturkurve die Erwartungen der Anleger in Bezug auf Wachstum und Inflation. Der „sichere“ Zins ist eine einflussreiche Grundlage der wichtigsten Bewertungsmethoden von Finanzanlagen. In diesem Zusammenhang führen niedrigere Zinsen zu höheren Bewertungen zukünftiger Zahlungsströme.

Niedrigere Marktzinsen führen also zu höheren Anleihenpreisen, was es wiederum der US-Fed erleichtert, den Abbau ihres 4,5 Billionen US-Dollar großen Anleihenportfolios anzugehen. Laut Aussage der Fed sollen zunächst Anleihen im Wert von 10 Milliarden US-Dollar pro Monat veräußert werden. Dieses Volumen soll in der Folge auf 50 Milliarden US-Dollar pro Monat gesteigert werden. Allerdings kann der Verkauf der US-Staatsanleihen auf deren Kurse drücken, was eine Erhöhung der jeweiligen Renditen zur Folge hätte und somit auch Wachstum und Inflation belasten würde. In ihrer jüngsten Prognose sanken die Inflationserwartungen der Fed-Offiziellen von 1,9 % auf 1,6 % – was den regelmäßig zu großen Optimismus der Währungshüter treffend ausdrückt.

Neben der schwächelnden Inflation könnte auch noch Donald Trump die Planungen der Fed durchkreuzen. Bekanntlich sind er und Fed-Chefin Yellen häufig unterschiedlicher Meinung, weshalb er ihre Amtszeit im Februar nicht verlängern dürfte. Ein solcher Schritt dürfte zwar keine Kehrtwende der Notenbankpolitik auslösen, aber zumindest doch vorübergehend für Verunsicherung und somit höhere Volatilität sorgen.

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