Die globalen Finanzmärkte schlossen den Monat Dezember uneinheitlich ab. Die Renditen von Staatsanleihen zeigten sich nahezu unverändert. US-Aktien waren freundlich, europäische Aktien tendierten dagegen etwas schwächer. Zu den Gewinnern zählten Aktien aus Schwellenländern und Rohöl.
Für das Gesamtjahr 2017 verzeichneten die meisten Aktien und Rohstoffe zweistellige Zuwächse. Die Renditen von Staatsanleihen liegen dagegen weiterhin auf sehr niedrigem Niveau. Die Kurzläufer in Japan und Europa verharrten nahezu komplett in negativem Terrain. So blieb die Verzinsung von Bundesanleihen mit zweijähriger Laufzeit im Jahresverlauf 2017 bei -0,6 % bis -0,7 %. Die wichtigste Entwicklung im letzten Jahr war der Anstieg zweijähriger Renditen für US-Dollar-Papiere, welche auf die Zinserhöhungen der US-Fed zurückzuführen ist. Allerdings ist davon bei den zehnjährigen Anleihen in den USA bislang noch nichts angekommen, was auf begrenzte Inflations- und Konjunkturerwartungen für die nächsten Jahre hindeutet.
Trotz der US-Zinserhöhungen erreichten einige US-Aktienmärkte Allzeithochs. Vor dem Hintergrund der unorthodoxen Politik des US-Präsidenten Trump und so mancher seiner unüberlegten Äußerungen beispielsweise mit Auswirkungen auf den inneren Zusammenhalt der US-Gesellschaft oder auf den Weltfrieden, ist der robuste Zustand der US-Wirtschaft bemerkenswert.
Japan zeigt vielversprechende Ansätze bei seiner Rückkehr auf den Wachstumspfad. Europa hat allerdings noch keinen Ausweg aus dem Brexit-Chaos gefunden. Die Briten weigern sich weiterhin, ihr Volk mit einer konkreten Zahl zu den unmittelbaren Kosten des Ausstiegs zu behelligen. Stattdessen kokettieren sie wiederholt mit einem ungeordneten Ausstieg, was nicht zuletzt auf der Insel für einigen Wirbel sorgen würde.
Die politische Neuordnung Europas bleibt für die wirtschaftliche Entwicklung spannend. Einerseits haben die Franzosen einen vielversprechenden und ambitionierten Präsidenten mit großem europäischem Führungspotenzial gewählt. Anderseits gelingt Deutschland die nationale Regierungsbildung nicht. Erst nach einer Neuordnung wesentlicher Strukturen dürfte die europäische Konjunktur für erste Zinserhöhungen durch die EZB bereit sein.