Am Dienstag hätte es zum lang erwarteten ersten Zusammentreffen von Angela Merkel und Donald Trump kommen sollen. Doch wegen des Schneesturms „Stella“ über Washington musste dieses verschoben werden und soll nun am Freitag, den 17. März stattfinden.
Es wird Zeit, dass die Bundeskanzlerin und der US-Präsident aufeinandertreffen. Denn Geduld braucht Merkel nicht nur wegen des Wetters, sondern vor allem wegen ihres schwierigen Gesprächspartners, dessen Gebahren allzu oft an einen trotzigen Teenager erinnert.
Sie stehen für zwei gegensätzliche Strömungen, die sich bildhaft in den beiden Menschen widerspiegeln: Demonstrativer Machtwille, Emotionalität und Egozentrik auf seiner Seite – Nüchternheit, Klarheit und Sachorientiertheit bei nicht geringerem, aber weniger offensichtlichem Machtwillen auf ihrer.
Die Beziehungen zu den USA waren während Merkels Kanzlerschaft nie einfach. Die sich jetzt gegenüberstehenden Konzepte erscheinen jedoch unvereinbar: „America first“ mit der erklärten Bereitschaft zum Handelskrieg versus Merkels Sicht auf die Welt: Die Regierungschefin der wichtigsten europäischen Volkswirtschaft, mächtigste Frau der Welt und Trump an weltpolitischer Erfahrung unendlich überlegen, sieht Demokratie, Freiheit und Gleichberechtigung bei gleichzeitiger Öffnung der Märkte als ihr Ziel.
Im Moment steht die US-Wirtschaft gut da, neue Risiken klopfen aber bereits an. Mehr dazu und zu den US-Aktienmärkten sowie ihren europäischen Pendants lesen Sie im Thema des Monats 03|2017.
Gut zu wissen: Auch mit den Trump-Vorgängern Barack Obama und George W. Bush tat sich Merkel zu Beginn ihrer Beziehungen nicht leicht. Doch sie fand einen persönlichen Zugang zu den beiden Männern. Dabei helfen ihr eine akribische Vorbereitung und ihr Selbstbewusstsein, das in all den Jahren ihrer Kanzlerschaft nicht kleiner geworden sein dürfte.
Das macht Mut. Denn die politische Lage insbesondere in Europa bleibt in den nächsten Wochen schwer kalkulierbar. An den Aktienmärkten läuft der Aufschwung seit 2009, das BIP in Europa nimmt seit 2014 wieder zu. Aber wie lange noch? Allen, die zum Beispiel als Vermögensverwalter oder Depot-A-Manager die Risiken im Auge behalten müssen, bleibt die Möglichkeit, gerade die Unvereinbarkeiten in den Blick zu nehmen – Stichwort Korrelation. Ein Baustein zur Vermögensverwaltung, der in diese Zeit passt, muss sowohl ertragreich sein als auch möglichst gering mit den übrigen Assets korrelieren.
In diesem Sinne: Wo Spannung anliegt, kann auch Energie gewonnen werden.