Akademie

Spread

Als Spread wird die Spanne (engl. spread) zwischen dem Verkaufskurs und dem Rücknahmekurs eines Zertifikates oder sonstigen Wertpapiers bezeichnet. Bei der Emission kauft der Anleger zum aktuellen Verkaufs- oder Briefkurs. Will er das Wertpapier zurückgeben, nimmt der Emittent das Produkt zu einem geringfügig höheren Rücknahme- oder Geldkurs zurück.

Bei Zertifikaten orientiert sich der Spread meist nach den Geld- und Briefkursen der entsprechenden Basistitel.

Wird ein Wertpapier an einer Börse gehandelt, ergibt sich der Spread ebenfalls aus der Differenz vom Geld- zum Briefkurs. Der Geldkurs (bid) ist dabei der höchste nicht ausgeführte Kurs, den ein Käufer nach dem Orderbuch zu zahlen bereit ist. Der Briefkurs (ask) ist der niedrigste Preis, den derzeit ein Verkäufer akzeptieren würde. Der Spread ist meist abhängig von den Handelsvolumina und der Volatilität eines Titels.

Absoluter Spread

Der absolute Spread gibt den Differenzbetrag zwischen Geld- und Briefkurs an. Zum Vergleich verschiedener Wertpapiere ist er kaum geeignet, da das Bezugsverhältnis nicht berücksichtigt wird.

Homogenisierter Spread

Mehr Aussagekraft etwa beim Vergleich der Zertifikate unterschiedlicher Anbieter hat der homogenisierte Spread, der auf eine volle Einheit des Basiswertes umgerechnet wird.

Homogenisierter Spread = (Briefkurs – Geldkurs)/Bezugsverhältnis

Spread in Prozent des Briefkurses

Für Händler ist das Verhältnis von Spread zum Briefkurs wichtig, um den Break-Even-Point einer Investition zu berechnen.

Spread in % des Briefkurses = (absoluter Spread/Briefkurs)*100

Grundsätzlich ist ein „enger“ Spread für Investoren attraktiv. Bei der Auswahl vergleichbarer Zertifikate stellt der Spread neben der Bonität des Emittenten ein wichtiges Entscheidungskriterium dar.

Weitere Spreads

Spread-Position – gleichzeitiger Kauf und Verkauf von beispielsweise Zertifikaten mit gleichen Basiswerten aber unterschiedlichen Fälligkeiten. Der Investor erwartet eine Veränderung der Kursdifferenz und spekuliert durch eine Spread-Position auf relative Preisveränderungen zwischen verschiedenen Fälligkeiten eines Handelsgegenstandes an verschiedenen Märkten (inter-market-spread) oder zwischen verschiedenen Handelsgegenständen mit identischen Fälligkeiten an einer Börse (inter-commodity-spread).

Auf dem Rentenmarkt beschreibt der Spread den Renditeunterschied zwischen verschiedenen Anleihen, etwa zehnjährigen Papieren aus einzelnen EU-Staaten und zehnjährigen Bundesanleihen.

Ein Credit Spread meint dagegen die Renditedifferenz zwischen einem verzinslichen Wertpapier und einem risikofreien Referenzzinssatz gleicher Laufzeit.

NEWSLETTER-ABO

Die wichtigsten Neuigkeiten aus der Finanzbranche fassen wir Ihnen regelmäßig in einem persönlichen Newsletter zusammen.

Newsletter abonnieren

DIALOG

Als Mitglied der PATIO Lounge teilen Sie Ihr Wissen und Ihre Sicht auf die Finanzwelt mit anderen. Wir freuen uns auf den Dialog.

Artikel einsenden

EMPFEHLEN SIE UNS

Ihnen gefällt die PATIO Lounge?
Dann empfehlen Sie uns weiter.