04 | 2018 News

Sparda-Banken gehen auf solider Grundlage und mit wegweisenden Entscheidungen Richtung Zukunft

Frankfurt (ots) – Die Sparda-Banken haben sich im Jahr 2017 weiterhin erfolgreich am Markt behauptet. „Trotz der unverändert anhaltenden Niedrigzinsphase und der weiterhin steigenden regulatorischen Anforderungen, die für unsere Banken mit ihrem eindeutigen Fokus auf Privatkunden ganz besonders das Geschäft beeinflussen, ist es gelungen, die guten Zahlen des vergangenen Bilanzjahres weitgehend zu bestätigen. Mindestens genauso wichtig ist es jedoch, dass die Sparda-Gruppe in den vergangenen Monaten wichtige Richtungsentscheidungen getroffen hat und auch mittelfristig weitere Meilensteine setzen wird, mit der wir unsere sehr solide Ausgangsposition nutzen werden, um auch in Zukunft gutes Banking zu fairen Konditionen für unsere Kunden anbieten zu können“, fasst Florian Rentsch – seit Juli des vergangenen Jahres Vorstandsvorsitzender des Verbandes der Sparda-Banken – bei seiner ersten Pressekonferenz seit Amtsübernahme die Bilanzzahlen des Jahres 2017 zusammen.

Stabile Zahlen in schwierigem Umfeld

Die Sparda-Banken wachsen auch im herausfordernden Umfeld weiter. Die zusammengefasste Bilanzsumme überschreitet erstmals die 70 Mrd. EUR Marke und liegt jetzt bei 71,2 Mrd. EUR (+3,3 Prozent). Die durch das Niedrigzinsumfeld verursachten Rückgänge im Zinsüberschuss konnten durch ein besseres Provisions- und Bewertungsergebnis kompensiert werden. Damit gelang ein fast stabiles Betriebsergebnis. Der Jahresüberschuss liegt mit 110,2 Mio. EUR um 6,4 Prozent unter dem Vorjahr.

Kreditvolumen wieder über Vorjahreswert

Im vergangenen Geschäftsjahr legten die Sparda-Banken sowohl bei den Kundenkrediten als auch den Kundeneinlagen zu. Die Kundenkredite stiegen um 1,2 Prozent auf 42,1 (Vorjahr: 41,6) Mrd. EUR, was in erster Linie auch im Jahr 2017 auf einer gute Nachfrage nach Baufinanzierungen fußt. Die Kundeneinlagen wuchsen sogar um 4,0 Prozent auf 62,6 (Vorjahr: 60,2) Mrd. EUR. Aufgrund der Zuwächse verlängerte sich die Bilanzsumme aller Sparda-Banken um 3,3 Prozent auf 71,2 (Vorjahr: 68,9) Mrd. EUR.

Fondsanlage bei Kunden deutlich höher im Kurs

Das Geschäft mit der Vermittlung von Investmentfonds hat in diesem Jahr immens zugenommen. Nachdem im letzten Jahr eine kleine „Delle“ zu verzeichnen war, vermittelten die Sparda-Banken in 2017 Fonds in Höhe von insgesamt 1,754 Mrd. EUR und damit satte 22,5 Prozent mehr als im Vorjahr (1,431 Mrd. EUR).

Das Vermittlungsgeschäft mit Bausparverträgen und Versicherungen war auch 2017 weiter rückläufig. Die Sparda-Banken haben Bausparverträge in einem Volumen von insgesamt 1,944 Mrd. EUR vermittelt und damit 11,0 Prozent weniger als im Vorjahr (2,184 Mrd. EUR). Im Versicherungsgeschäft mit der DEVK Versicherung lag das Versicherungsvolumen bei 637 (Vorjahr: 804) Mio. EUR. Das entspricht einem Rückgang von 20,7 Prozent. „Beides ist vor dem Hintergrund der anhaltenden Niedrigzinsphase weniger überraschend“, so Sterz.

Solide Ertragslage in schwierigem Umfeld

Der Zinsüberschuss sank wie im Vorjahr aufgrund des anhaltend niedrigen Zinsniveaus leicht. Er lag bei 985 (Vorjahr: 1.027) Mio. EUR und war damit um 4,1 Prozent rückläufig. Ein wiederum erfreuliches Ergebnis gab es beim Provisionsüberschuss, der um 11,7 Prozent auf 228,3 (Vorjahr: 204,4) Mio. EUR stieg. Der Verwaltungsaufwand stieg um 1,5 Prozent auf 845,7 (Vorjahr: 833,5) Mio. EUR. Der Jahresüberschuss nach Steuern lag bei 110,2 (Vorjahr: 117,7) Mio. EUR und sank damit um 6,4 Prozent.

Die Mitgliederzahl lag auch im Jahr 2017 bei über 3,6 Mio., die Zahl der Kunden nach wie vor über 4,2 Mio. Die Zahl der Filialen ging leicht von 417 auf 405 zurück. Damit nahm auch die Mitarbeiterzahl ab; sie sank um 123 auf insgesamt 6.225 Mitarbeiter.

Regulatorik mit Augenmaß

„Im Zuge der Finanzkrise sind einige gewichtige regulatorische Lücken, die Instabilitäten des Bankensystems begünstig haben, richtigerweise geschlossen worden. Problematisch aus unserer Sicht ist jedoch, dass an einigen Stellen keine hinreichende Unterscheidung getroffen wurde, welche Regeln für welche Institute und damit auch für die jeweiligen, sehr unterschiedlichen Geschäftsmodelle angemessen und sinnvoll sind. Hierzu gehört auch, dass die verschiedenen Regulierungsvorhaben besser auf einander abgestimmt werden müssen. Wir brauchen endlich eine funktionierende ‚Mittelbankspolitik'“, so Rentsch. Die Große Koalition scheine dies mit Blick auf entsprechende Formulierungen im Koalitionsvertrag hinsichtlich der Notwendigkeit einer „small banking box“ dem Grunde nach auch erkannt zu haben. Jetzt sei die Bundesregierung gefordert, dies auch im Bund zügig umzusetzen und auf europäischer Ebene voranzutreiben. Darüber hinaus erwarte man jetzt ein klares Konzept des neuen Finanzministers für die weitere Entwicklung des Finanzplatzes Frankfurt und damit eine Stärkung der kompletten Branche.

„Bürokratie-Gutachten“ jetzt vorlegen

Weiterhin forderte Rentsch, dass das dringend notwendige und sogar bereits auf Initiative des Finanzausschusses des Bundestages im Mai 2017 durch das Bundesministerium der Finanzen beauftragte Gutachten zu Bürokratielasten im Finanzdienstleistungsbereich durch immer neue regulatorische Anforderungen der letzten Jahre nunmehr schnellstmöglich auf den Weg gebracht wird. Die Sparda-Gruppe lehnt es außerdem ab, dass die „IFRS“ für mittelständische Banken als Anforderung angelegt werden sollen. Das HGB bilde bereits jetzt insoweit eine sehr austarierte Rechtsgrundlage.

Richtige Regulierung ist echter Verbraucherschutz

Als grundsätzlich positives Beispiel, wann Regulierung das Ziel eines besseren Verbraucherschutzes und der Gewährleistung von Wettbewerbsfreiheit erreicht, führt Rentsch die Regeln über zertifizierte Vergleichswebseiten für Zahlungskonten ins Feld. An der Verordnung, deren Grundlagen im Zahlungskontengesetz aus dem Jahre 2016 gelegt wurden, wird derzeit gefeilt. Sie soll ab Ende Oktober 2018 ihre Wirkung entfalten. „Solche regulatorischen Vorgaben richtig umgesetzt, können wirklich dazu beitragen, dass Transparenz für den Verbraucher und neutrale Vergleichbarkeit der Ergebnisse auf entsprechenden Portalen gewährleistet wird, also nicht durch gekaufte Besserplatzierung oder versteckte Rankings Ergebnisse verfälscht werden. Sparda ist hier Anwalt der Privatkunden, Transparenz ist für uns Verpflichtung“, so Rentsch.

Forderung nach Ende der künstlichen Niedrigzinsphase

„Die maßgeblich seitens Politik und EZB gestalteten Rahmenbedingungen brauchen nunmehr dringend eine grundlegende Neujustierung. Eine Fortsetzung der Niedrigzinspolitik bis in alle Ewigkeit, obwohl die hierdurch erhofften Effekte längst nicht mehr zu generieren sind, ist sinnlos und belastet vor allem die solide und mit geringem Risiko wirtschaftenden kleinen und mittleren Banken über Gebühr“, so Rentsch. Um auch die Belange der kleinen und mittleren Banken in einem fairen Maße zu berücksichtigen, wiederholte Rentsch die Forderung nach einem Mittelstandsbeirat für LSI-Banken bei der EZB.

Entscheidende Schritte in die digitale Zukunft eingeleitet

„Die Sparda-Gruppe verfolgt ihre Digitalisierungsstrategie nach einem klaren Konzept, das von Professionalität und Weitsicht geprägt ist. Im Rahmen unserer „Drei-Wege-Strategie“ erarbeiten wir eine Zukunftsperspektive, die dem Kunden auch weiterhin solides und sicheres Banking garantiert, aber auch völlig neue Perspektiven eröffnen wird. Ein entscheidender Schritt in Sachen IT-Infrastruktur ist uns nun mit der Kooperation des IT-Dienstleisters SDV-IT mit T-Systems gelungen. Dieser Outsourcing-Deal betrifft die beiden Rechenzentren der SDV-IT, weitere Meilensteine in die digitale Zukunft der Sparda-Gruppe werden mittelfristig folgen. Wir werden unsere gute Ausgangslage mit einem treuen und zufriedenen Mitglieder- und Kundenstamm nutzen, um hierauf aufbauend auch in Zeiten, in denen Geschäftsmodelle sich an neue Entwicklungen anpassen müssen, ein attraktives Angebot genossenschaftlichen Bankings zu bieten.“

Original-Content von: Verband der Sparda-Banken e.V., übermittelt durch news aktuell

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