Kaum ein Begriff hat in den letzten Jahrzehnten solch eine fast schon inflationäre Nutzung erfahren wie „nachhaltig“ beziehungsweise „Nachhaltigkeit“. Im Zuge des Klimawandels und dem erklärten Ziel der Energiewende wurde der Begriff populär.
Die erste schriftliche Erwähnung des Begriffs wird Hans Carl von Carlowitz (1645 – 1714) zugeschrieben, der den Gedanken der Nachhaltigkeit in der Waldwirtschaft beschrieb. Nach Carlowitz sollte in einem Wald nur so viel abgeholzt werden, wie in absehbarer Zeit auf natürliche Weise nachwachsen kann. Mit diesem Ansatz war der Grundstein des nachhaltigen Denkens und Handelns gelegt.
Das Prinzip der Nachhaltigkeit beschreibt den langfristigen Erhalt eines natürlichen Systems in seinen wesentlichen Eigenschaften ohne die Ergänzung externer Ressourcen. Zentraler Aspekt ist die Bewahrung der natürlichen Regenerationsfähigkeit des Systems.
Das Prinzip hat sich seit vielen Jahren als Leitbild für politisches, wirtschaftliches und ökologisches Handeln etabliert. Eine zentrale Definition der Vereinten Nationen von 1987 lautet:
„Die Menschheit hat die Fähigkeit, Wachstum nachhaltig zu betreiben [und so] sicherzustellen, dass die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt sind, ohne dabei die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wählen.“
Auch heute noch gibt es variierende Definitionen von Nachhaltigkeit. Zur Beurteilung von Nachhaltigkeit etwa bei Investitionen werden die sogenannten ESG-Kriterien herangezogen. Dabei wird Nachhaltigkeit in Bezug auf Umwelt, Soziales und Unternehmensethik betrachtet, siehe auch unseren Akademie-Beitrag zu ESG hier in der PATIO Lounge.