Der Duden beschreibt Diversifikation als „Veränderung, Abwechslung, Vielfalt“. Das Wort leitet sich von mittellateinisch „diversificatum“ beziehungsweise „diversificare“ = verteilen her.
Im strategischen Management von Unternehmen beschreibt Diversifikation die Ergänzung neuer Geschäftsfelder mit dem Ziel, Wachstum zu generieren und einen Risikoausgleich zu schaffen. Im Bereich der Kapitalmarkttheorie wird Diversifikation als Streuung des Vermögens auf mehrere Anlageobjekte verstanden. Die dadurch erzielte Verteilung des Vermögens auf verschiedene Anlageklassen, Branchen oder Regionen wird als Asset Allocation oder Vermögensallokation bezeichnet.
Diversifikation ist der zentrale Aspekt der modernen Portfoliotheorie. Ihr Zweck ist die Reduzierung des unsystematischen Risikos des Portfolios. Während das systematische Risiko das Marktrisiko beschreibt, welches im Portfolio nicht reduziert werden kann, meint das unsystematische Risiko die als Standardabweichung oder Varianz gemessene Volatilität der einzelnen Investments.
Dabei lässt sich das unsystematische Risiko des Portfolios durch die Diversifikation auf sich möglichst unabhängig voneinander entwickelnde Titel gegenüber der Summe der Einzelrisiken der Titel reduzieren. Wichtig ist die statistische Unabhängigkeit, also eine möglichst geringe Korrelation zwischen den Titeln. Der Korrelationskoeffizient sollte möglichst nahe Null liegen. Eine negative Korrelation von -1 ist ebenso unerwünscht wie eine hohe positive Korrelation von 1. Denn entwickeln sich die Titel exakt gegenläufig, ist der Gewinn immer Null. Bei einer absoluten Korrelation von 1 dagegen sind Gewinn und Verlust binär, das Risiko bleibt zu 100 % bestehen.
Das zur Veranschaulichung gern zitierte Sprachbild Markowitz‘ lautet: „Lege nicht alle Eier in einen Korb!“ – denn fällt ein Korb herunter, bleiben immer noch die anderen.