Der Duden umschreibt das Adjektiv „diskretionär“ mit „dem Ermessen des Partners anheimstellend“. Was also meint dann der Begriff „Diskretionäre Vermögensverwaltung“?
Banken und andere Vermögensverwalter bieten privaten Kunden in der Regel ab einem liquiden Vermögen von mindestens 500.000 Euro eine auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnittene Vermögensverwaltung an, bei welcher der Kunde nicht mehr auf standardisierte Produkte wie Fonds und Zertifikate angewiesen ist.
Stattdessen entwirft ein Portfoliomanager eine maßgeschneiderte Strategie, wählt flexibel passende Aktien, Renten, Derivate und Rohstoffe, aber auch Immobilien oder Beteiligungen aus. Innerhalb der festgelegten Strategie kann der Portfoliomanager frei entscheiden und Transaktionen durchführen. Anders als ein Fondsmanager darf er zur Not die Aktienquote im Depot auf Null heruntersetzen, wenn ein Crash droht. Generell wird der Portfoliomanager eine den Kundenzielen entsprechende, breite Diversifikation des Portfolios anstreben.
Fundierte Anlageentscheidungen setzen heute mehr denn je eine tiefe Marktkenntnis, finanzwirtschaftliche Kompetenz und aktuellste Informationen voraus. Mit der Erteilung eines diskretionären Vermögensverwaltungsmandats legt der Anleger die Entscheidung über Anlagen in die Hände von professionellen, erfahrenen Portfoliomanagern. Mittels transparenter Berichte über Anlagenpositionen, Transaktionen und Performance bewahrt der Anleger Überblick und Kontrolle über sein Vermögen.
Üblich ist eine laufende Vergütung des Portfoliomanagers in Höhe von rund 1,5 % des Depotwerts pro Jahr. Regelmäßig wird auch eine jährliche Erfolgsprämie von bis zu zehn Prozent des erreichten Wertzuwachses gezahlt. Die Berechnung von Transaktionskosten gilt dagegen als nicht üblich und unseriös, da der Portfoliomanager von vielen Umschichtungen im Depot profitieren würde.