In Deutschland geht meist die Inflationsangst um, aber auch das Gegenteil, die Deflation, ist nicht besser. Deflation (lat. Abschwellung) steht für immer weiter sinkende Preise, während Inflation die Verteuerung der Waren und Güter beschreibt. Deflation droht z.B. als Folge einer zu restriktiven Geldpolitik der Zentralbank. Aber auch wenn durch hohe Importüberschüsse große Geldmengen in das Exportland abfließen oder wenn durch Überproduktion das Güterangebot die Nachfrage übersteigt.
Weil bei sinkenden Preisen Geld immer wertvoller wird, haben Konsumenten einen Anreiz ihr Geld zu behalten. Wer heute nicht kaufen muss, wartet bis die Preise noch weiter gefallen sind. Auch Unternehmen schieben Investitionen auf die lange Bank. Denn zum einen werden Schulden immer teurer, zum anderen fürchten die Unternehmen sinkende Gewinne, weil sie aufgrund der sinkenden Nachfrage ihre eigenen Preise nach unten anpassen müssen. Nicht jedes Unternehmen kann sich das leisten, Sanierungsfälle und Insolvenzen sind die Folge. Wird die Deflation nicht durch geeignete geldpolitische Maßnahmen aufgehalten, setzt eine Abwärtsspirale ein: Sinkende Preise führen zu abnehmender Nachfrage, diese zu sinkenden Gewinnen bzw. Verlusten. Die Arbeitslosigkeit steigt, die Nachfrage nimmt noch weiter ab, der Preisdruck nimmt weiter zu.
Als geldpolitische Maßnahmen gegen eine Deflation werden Zinssenkung oder gar eine Erhöhung der Geldmenge eingesetzt. Hinzu kommt eine nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik, die durch Ausgaben- und Konjunkturprogramme die Wirtschaft in Schwung halten soll. Das bleibt nicht ohne Folgen: Es droht Inflation und die Staatsverschuldung steigt massiv.