Frankfurt – Die deutschen Genossenschaftsbanken haben 2017 eine durchschnittliche Eigenkapitalrendite von 7 % nach Steuern erzielt. „Damit waren sie erneut deutlich rentabler als der Durchschnitt der deutschen Bankenbranche mit 4 %“, betont Ralf W. Barkey, Vorstandsvorsitzender des Genossenschaftsverbandes – Verband der Regionen. Das gehe aus einer aktuellen Studie der Unternehmensberatungsgesellschaft Bain hervor.
„Dies ist eine klare Bestätigung für das regional ausgerichtete Geschäftsmodell der Volksbanken und Raiffeisenbanken“, bekräftigt Barkey. „Dabei stellen Kreditgenossenschaften nicht die kurzfristige Renditemaximierung in den Vordergrund, sondern den langfristigen Mitgliedernutzen. Gerade das macht sie auch betriebswirtschaftlich erfolgreich.“
Zeichen für eine solide Geschäftspolitik sei zudem, dass die genossenschaftliche Bankengruppe ihre offenen Rücklagen („Fonds für allgemeine Bankrisiken“) seit 1998 um rund 30 Milliarden Euro stärkte. „Als einzige deutsche Bankengruppe mussten die Volksbanken und Raiffeisenbanken in diesem Zeitraum weder offene Rücklagen auflösen noch zusätzliches Kapital bei Anteilseignern einwerben – auch das zeigt die Bain-Studie“, bekräftigt Barkey.
Einen Wermutstropfen gibt es laut Barkey dennoch: „Nur infolge von Fusionen konnten viele Genossenschaftsbanken 2017 ihr hohes Effizienzniveau halten. Eine entscheidende Ursache sind Bankenregulierung und Meldepflichten, die bei kleinen Instituten einen überproportionalen bürokratischen Aufwand verursachen.“ Deswegen begrüßt es der Verbandschef, dass Brüssel vor kurzem entschieden hat, kleine und risikoarme Banken wie die Genossenschaftsbanken bürokratisch deutlich zu entlasten. „Solche Entlastungen brauchen wir dringend.“
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